Westernreiten und Wanderreiten in der Südheide
      Westernreiten und Wanderreiten in der Südheide

Grundsätze zum Verhältnis Mensch - Pferd

Verhältnis kommt von Verhalten - das bedeutet, wie wir uns unserem Pferd gegenüber verhalten, definiert unser Verhältnis zum Pferd.

Um sich einem Pferd gegenüber richtig zu verhalten muss man zunächst über das natürliche Verhalten eines Pferdes Bescheid wissen.
 

Wie verhält sich also ein Pferd von Natur aus?

1. Ein Pferd ist als Fluchttier stets aufmerksam und nimmt seine Umwelt mit allen Sinnen wahr. Diese Aufmerksamkeit und die schnelle, instinktive Reaktion auf Umweltreize sicherten seit jeher das Überleben des Pferdes (wer nicht aufpasst wird vom Wolf gefressen!).

2. Ein Pferd ist ein Herdentier. Es braucht andere Lebewesen (vorzugsweise andere Pferde) um sich herum, bei denen es sich sicher fühlt, denen es vertrauen kann. (Wer allein umherwandert ist eine leichte Beute für den Wolf!)

3. Ein Pferd ist ein Dauerfresser, es frisst bis zu 16 Stunden am Tag mageres Gras um seinen Energiebedarf zu decken. Natürlich nutzt es jede Gelegenheit sich den Bauch vollzuschlagen (wer weiß wann es wieder was gibt...)

4. Ein Pferd ist ein Lauftier. In der feien Natur bewegt es sich 12-15 Stunden am Tag und legt dabei im Durchschnitt ca. 30 km zurück.

Aufmerksamkeit, Fluchtreaktion, Vermeiden von Einsamkeit, ständige Futtersuche und Bewegungsdrang sind also natürliches Verhalten des Pferdes.

Leider sehe ich immer wieder Reiter die dies entweder nicht wissen oder nicht bereit sind zu akzeptieren dass ein Pferd ist wie es ist. Da werden Pferde angeschrien und geschlagen, weil sie schreckhaft sind, sich nicht alleine vom Stall wegbewegen wollen, nach einem Grashalm schnappen oder ihrem Bewegungsdrang freien Lauf lassen. Wie soll das Pferd verstehen, dass sein natürliches Verhalten bestraft wird? Wie soll es Vertrauen zu einem Menschen aufbauen, der es unbegründet schlägt oder anschreit?

All diesen Reitern möchte ich sagen: Das Pferd ist wie es ist. Ein Tier mit natürlichen Instinkten und nicht ein willenloser Diener des Menschen!!!  

Wenn ich aber das Pferd akzeptiere wie es ist, ihm die Möglichkeit gebe Vertrauen zu mir aufzubauen, es artgerecht halte und liebevoll konsequent erziehe, so wird es sich von mir beruhigen lassen wenn es erschrickt, so wird es mir folgen auch von seiner Herde weg, so wird es wissen dass beim Reiten nicht gefressen wird und so wird es sich in dem Tempo bewegen, welches ich von ihm möchte. Als intelligente Menschen sollten wir in der Lage sein das natürliche Verhalten eines Pferdes zu akzeptieren und es als Partner zu betrachten, nicht als Diener.

Denn Pferde sind wunderbar so wie sie sind!

"Die Motivation zum Reiten sollte immer die Liebe zum Pferd sein."

Dr. Gerd Heuschmann

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